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Fachbereich Politik, Gesellschaft, Umwelt
"Staatsgrenze Nord" - Tödliche Fluchten aus der DDR über die Ostsee
So lange die DDR bestand, war die Ostsee nicht nur die Sommerbadewanne vieler DDR-
Bürger*innen. Vor allem war sie Sehnsuchtsort für viele, und zwar nicht nur, weil sie dort
Urlaub machen wollten, sondern, weil man dort die DDR verlassen konnte, ohne eine Mauer
überwinden zu müssen.
Dennoch war diese Außengrenze der DDR zum sogenannten "Nichtsozialistischen Ausland"
enorm gesichert. Ein gestaffeltes System, das sich von der Bespitzelung aller DDR-Bürger*innen
an ihren Wohn- und Arbeitsorten bis zur Überwachung der Hoheitsgewässer der DDR in der
Ostsee erstreckte, sollte dafür sorgen, dass diese "nasse" Grenze ein ebenso schwierig zu
überwindendes Hindernis darstellte, wie die Mauer an der Landgrenze.
Seit Juli 2019 werden nun die Todesfälle an dieser Grenze in einem vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung geförderten wissenschaftlichen Projekt an der Universität Greifswald
erforscht. In einer Mischung aus akribischem Aktenstudium und Zeitzeug*innenbefragungen
sollen die Namen und Schicksale derjenigen beleuchtet und vor dem Vergessen bewahrt wer-
den, die bei ihren Fluchtversuchen über die Ostsee ihr Leben verloren. Die Mitarbeiter*innen
des Projekts geben uns einen Einblick in diese komplexe Ermittlungsarbeit und stellen erste
Ergebnisse vor.
Kursleitung: Mitarbeiter*innen des Projektteams
Kurs-Nr. 21H1010025 Wann: 09.09.2021
Zeit: Do. 18:00 - 19:30 Uhr
Dauer: 1 x 2 Kursstd.
Ort: Am Kabutzenhof 20 a, Raum 4.L01
Entgelt: 7,00 € (Abendkasse)
Foto: privat, Gedenkstein in Boltenhagen
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